Work and Travel

Ob mit einem Job auf einer Farm in Australien oder in einer Rezeption in Kanada oder durch Kellnern in Neuseeland – viele Reisende finanzieren sich den Aufenthalt im Zielland mit Gelegenheitsjobs. Um bei einem potenziellen Arbeitgeber zu punkten, sind Sprachkenntnisse und ein Lebenslauf in der entsprechenden Landessprache wichtig. Dieser kann bereits am heimischen Schreibtisch erstellt und mitgebracht werden. Als Lohn für die Arbeit im Reiseland gibt es dann nicht nur Geld, sondern auch die Möglichkeit, ins Outback zu reisen, die Niagarafälle zu sehen oder den Mount Doom zu besteigen.

Um überhaupt im Zielland arbeiten zu können, reicht es nicht, einfach als gewöhnlicher Tourist einzureisen. Wer im Auslandsjahr jobben möchte, braucht in jedem Fall ein spezielles Working-Holiday-Visum. Zudem ist ein gültiger Reisepass Pflicht. Als Faustregel gilt: Der Pass sollte bis mindestens 6 Monate nach Ende der Reise gültig sein. Bei vielen Ländern ist ein Rückflugticket Voraussetzung für die Einreise. Eine flexible Reiseplanung bietet ein Open-Return-Ticket, da hier der genaue Rückflugtermin später festgelegt werden kann. Zudem müssen Work-and-Travel-Reisende bei manchen Ländern nachweisen, dass sie über genügend finanzielle Mittel verfügen, also genug Geld auf ihrem Konto ist. Ein offizieller Kontoauszug oder eine Bestätigung Dritter wie der Eltern reichen dabei in der Regel. Die notwendige Summe liegt je nach Zielland zwischen 1.500 Euro und 3.500 Euro.

Tipp: Wer länger in Australien oder Neuseeland bleiben will, kann eine Verlängerung des Visums beantragen, wenn er mindestens 3 Monate Farmarbeit geleistet hat.

Doch man muss für Work and Travel nicht unbedingt weit fliegen. Auch in Europa gibt es zahlreiche Möglichkeiten und es gibt einige Vorteile: EU-Bürger können ohne Visum in ein anderes Land in Europa reisen. Dabei spart man ordentlich Zeit und Geld, denn in der Regel benötigen Sie keine teuren Anträge oder Nachweise. Eine Reise ist auch ohne Reisepass möglich. Das Portal EURES vernetzt 28 EU-Länder sowie Island und die Schweiz und bietet eine Suche für Jobs im Ausland.

Während des Aufenthalts sind die Kosten je nach persönlichen Vorlieben sehr unterschiedlich. Backpacker suchen sich häufig günstige Schlafgelegenheiten wie Hostels. Sie geben in der Regel weniger aus als Hotelgäste. Doch die Kosten vor der Reise sind häufig ähnlich. Mithilfe von Flugsuchmaschinen findet sich ein günstiger Hin- und Rückflug. Für das Visum fallen je nach Zielland zwischen 170 und 300 Euro an. Zudem sind für viele Ziele verschiedene Reiseimpfungen notwendig. Die Kosten dafür übernimmt nicht jede gesetzliche Krankenkasse. Wer die Planung nicht selbst übernehmen will, kann sich auch von verschiedenen Anbietern die Arbeit abnehmen lassen. Von der Basis-Version bis hin zum Rundum-Sorglos-Paket stehen je nach Budget und Vorlieben viele Möglichkeiten zur Auswahl. Hier kann sich ein Kostenvergleich der verschiedenen Anbieter lohnen.

Auch die beste Organisation ist nutzlos, wenn das Reisebudget nicht ausreicht. Die Reisekasse sollte mindestens für die erste Zeit reichen. Als Reisezahlungsmittel bietet sich die Kreditkarte an. Sie ist mit weltweit Millionen von Akzeptanzstellen sehr weit verbreitet und gehört auf jede Packliste. Auch der Versicherungsschutz sollte frühzeitig Teil der Reiseplanung sein. Ganz wichtig ist hier die Auslandreisekrankenversicherung, denn im Ausland sind ärztliche Behandlungen oftmals sehr teuer.

Zurzeit bestehen keine Einschränkungen oder spezielle Bestimmungen für die Einreise nach Australien, Neuseeland oder Kanada. Ein negatives Testergebnis oder der persönliche Impfstatus müssen nicht vor Einreise vorgezeigt werden. Je nach Land kann man bei der Anreise auch freiwillig einen Selbsttest machen. Diese Bestimmungen können sich jedoch kurzfristig ändern. Deshalb empfiehlt das Auswärtige Amt, sich vor der Abreise auf der Webseite des jeweiligen Landes zu informieren. Passende Links finden Sie hier:

Für die Antragstellung des Visums sollte genug Zeit eingeplant werden, denn abhängig von Land und Dauer des Visums kann die Bearbeitung des Antrags bis zu sieben Wochen dauern. Ein Beispiel: Um das Working-Holiday-Visum (Subclass 417) für einen Aufenthalt von zwölf Monaten in Australien zu erhalten, sollte man mit drei Wochen rechnen, sobald alle benötigten Dokumente bei der amtlichen Behörde eingereicht sind. Das heißt: Rechtzeitig kümmern!

Zuletzt aktualisiert am 7. Juni 2023